Der „Soldatenkönig“ im Widerstreit der Meinungen

Frank Göse

Friedrich Wilhelm I., Gemälde von Antoine Pesne, um 1733 (Ausschnitt)

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Eingebettet in den vielstimmigen Chor über das Für und Wider, das Ob und das Wie des Wiederaufbaus der Potsdamer Hof- und Garnisonkirche erscheinen stets auch die Bezüge zu denjenigen Persönlichkeiten, deren Ideen, Einflussnahmen und Entscheidungen maßgeblich die Gestaltung und Nutzung, aber ebenso das geistige Nachleben dieser Kirche geprägt hatten.

In besonders prononcierter Weise dürfte der Blick dabei auf jenen preußischen Monarchen fallen, auf dessen Anregung der Bau dieser Kirche zurückging. Die Auseinandersetzungen um die Bewertung König Friedrich Wilhelms I., auf die die vielzitierte Passage aus Schillers „Wallenstein“ besonders zuzutreffen scheint – „von der Parteien Gunst und Hass verwirrt, schwankt sein Charakterbild in der Geschichte“ – nahmen in gewisser Beziehung schon die späteren Debatten um „seine“ Kirche vorweg. In beiden Kontroversen wird die argumentative Munition seitens der miteinander streitenden „Parteien“ nicht selten aus einer recht selektiven Nutzung des Arsenals an Sichtweisen und Urteilen bezogen. Während zum Beispiel ein Teil der Befürworter*innen des Wiederaufbaus der Kirche vor allem die Leistungen dieses Monarchen in der Verwaltung, im Schulwesen, in der Wirtschafts- und Siedlungspolitik und – gerade für Potsdam besonders relevant – seine städtebaulichen Initiativen hervorheben, weist die gegnerische Seite auf die besonders mit seinem Namen verbundene Formung des preußischen „Obrigkeitsstaates“ mit seiner dezidiert „militaristischen“ Ausrichtung hin, was letztlich auch die Vereinnahmung Friedrich Wilhelms und der Potsdamer Garnisonkirche durch die extreme politische Rechte in den 1920er und 30er Jahren erklärt habe.

Fiktive Darstellung Friedrich Wilhelms I. im preußischen Krönungsornat, dessen er sich aber nie bedient hatte

Der Streit um die Bewertung des zweiten preußischen Königs zieht sich indes durch die gesamte Geschichte der letzten drei Jahrhunderte und begann eigentlich schon zu seinen Lebzeiten. Seine Charakterisierung als gestrenger, mitunter cholerisch auftretender Herrscher, vor dessen despotischen Attitüden selbst der engste Familienkreis nicht verschont blieb, stand neben der eines treusorgenden Landesvaters, der mit seinen Verwaltungsreformen und wirtschaftspolitischen Maßnahmen Weitblick bewiesen hat. Und das Bild des alles „Militärische“ in einer bis dahin scheinbar ungewohnten Weise überhöhenden „Soldatenkönigs“ – auch wenn sich diese Titulierung erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts durchsetzte – fand sich neben dem des tiefgläubigen Christen, den ständig Selbstzweifel plagten. Diesen ambivalenten Bewertungen entsprachen solche Negativzuschreibungen wie die eines „Haustyranns“ (Gerhard Ritter), eines „Psychopath[en]“ (Gerhard Oestreich) oder eines „erzfrommen Menschenquälers“ (Rudolf Augstein) ebenso wie die schon unter den Zeitgenossen wertschätzenden Urteile als „Haushälter“, „Plusmacher“[1] oder – seit dem frühen 19. Jahrhundert – als „größter innerer König“ Preußens.[2]  

Aber auch über die historiografische Zunft hinaus waren und sind solche polarisierenden Zuschreibungen anzutreffen: Der prügelsüchtige Vater und von Geiz zerfressene Despot fand ebenso seine künstlerische Verarbeitung wie der vom Pflichtethos bis hin zur Selbstaufgabe erfüllte Landesvater. Apologetische Überhöhungen boten im historischen Roman, in Schulbüchern und schließlich im neuen Massenmedium Film ein dankbar genutztes Sujet. Die besonders gerühmten Seiten seiner Persönlichkeit wurden in den 1930er Jahren bis ins Extreme im Sinne des „Führerkultes“ tagespolitisch instrumentalisiert.  Dabei gab es aber auch in jener Zeit durchaus Bemühungen, die auf eine abwägende Beurteilung zielten. Erinnert sei etwa an den bis heute lesenswerten Roman „Der Vater“ von Jochen Klepper, der – ohne die höchst problematischen Seiten der Persönlichkeit des „Soldatenkönigs“ auszusparen – den Monarchen aus einem tief religiösen Verständnis heraus als leidende Vaterfigur zu beschreiben versuchte.

Doch solche „Zwischentöne“ änderten nicht allzu viel an dem größtenteils in Schwarz-Weiß-Farben gezeichneten Bild. Auch in den Jahrzehnten nach 1945, in der die historiografische Bearbeitung des Preußen-Themas im Zeichen von „Abrechnungsliteratur und Gesinnungshistorie“ (Wolfgang Neugebauer) stand, blieben die insgesamt sehr polarisierenden Zuordnungen weitgehend bestehen. Mehr noch: Der König wurde in Mithaftung genommen für die verhängnisvollen Entwicklungen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, die in die Katastrophen der beiden Weltkriege führten. Im Sinne der im Nachkriegsjahrzehnt eine große Wirkung entfaltenden „Misere“-Theorie sah man gar eine Kontinuitätslinie vom Preußen des Ancien Régime über das Kaiserreich bis hin zum Dritten Reich verlaufen.   

Nun handelt es sich bei solchen Betrachtungen keineswegs nur um intellektuelle „Fingerübungen“ im akademischen Elfenbeinturm, die sich vergangenen ideologischen Kontroversen zuwenden. Vielmehr wirft dieser preußische Monarch immer noch seine „Schatten“ auf uns, zumindest auf jenen Teil der Zeitgenossen, die sich ein historisches Reflexionsvermögen bewahrt haben und denen Geschichte mehr bedeutet als die Aneinanderreihung von trockenen Daten oder nostalgische Verklärung.

   

Stilisierung des Königs bei der Aufnahme der Salzburger Exilanten 1732

So mag etwa die kürzlich vorgenommene Etikettierung Friedrich Wilhelms I. als eine Art „Trump des 18. Jahrhunderts“ auf den ersten Blick etwas für sich haben.[3] Der dem König zugeschriebene versuchte Bruch mit den gewohnten Konventionen nicht nur im Bereich der inneren Verwaltung, sondern auch auf dem hochsensiblen Terrain der Staatenbeziehungen dürfte für eine solche Zuschreibung Pate gestanden haben.  (Und mit einem Augenzwinkern ließe sich gar ein Vergleich mit einer beliebten Comic-Figur aus dem Disney-Imperium herstellen, wenn man die in den Quellen überlieferten Nachrichten zur Kenntnis nimmt, dass Friedrich Wilhelm I. des Öfteren in die Kellergewölbe des Berliner Stadtschlosses hinabstieg, um höchstpersönlich den dort in Münz-Fässern eingelagerten preußischen Staatschatz in Augenschein zu nehmen und sich am Glanz seiner imposanten Silbersammlung zu erfreuen.)

Doch abseits ihres Unterhaltungswertes drohen solche publikumswirksamen Metaphern unsere Zugänge zu den teilweise erheblich anders gestalteten Verhältnissen seiner Zeit zu verstellen. Heutige Lehrkräfte im Fach Geschichte wissen vielleicht aus leidvoller Erfahrung, dass in der Vorstellungswelt ihrer Schüler das Agieren „absoluter“ Herrscher des 17./18. Jahrhunderts schnell in die Nähe zu Diktatoren des 20. Jahrhunderts geraten kann. Auch über den Schulbereich hinaus unterstellt man den „absoluten“ Monarchien zuweilen eine Effizienz administrativen Handelns, die sich an der Funktionsweise moderner Staaten orientiert.

So würde etwa, um noch einmal die oben angesprochene Gleichsetzung Friedrich Wilhelms I. mit dem letzten US-amerikanischen Präsidenten zu bemühen, eine solche Etikettierung nahelegen, dass bereits in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts den Herrschenden solche Möglichkeiten der politischen Beeinflussung ihrer Untertanen zur Verfügung gestanden hätten, die an Formen des modernen „Populismus“ erinnern. Gewiss hat es schon in der Vormoderne manche Facetten eines „volksnahen Monarchen“ gegeben, nur waren solche an anders gelagerte Kommunikationsverhältnisse und eine andere Selbstwahrnehmung der Betroffenen gebunden. Zwar wurden auch während der Regierungszeit Friedrich Wilhelms I. Bemühungen unternommen, seinen Beitrag zur Beförderung der allgemeinen Wohlfahrt publikumswirksam zu verbreiten – erinnert sei zum Beispiel an die Berichte und bildlichen Darstellungen über die maßgeblich von ihm initiierte Aufnahme der Salzburger Exilanten. Jedoch waren ihm manipulative Strategien im Sinne etwa von „Fake News“ fremd und entsprachen überhaupt nicht seinem Naturell.  Seinem Nachfolger riet er vielmehr, sich vor „die flatteurs oder schmeichelers“ zu hüten.[4]  Zudem lassen sich etliche Äußerungen Friedrich Wilhelms I. dahingehend deuten, dass ihm eine zu große „Nähe“ zum Volk sogar suspekt war, wie sein mehrfach deklariertes Verbot gegen das „böswillige Supplizieren“ seiner Untertanen belegt.  

Ebenso gilt es mit Blick auf die gegenüber dem König erhobenen Vorwürfe, einer „sozialen Militarisierung“ in Preußen Vorschub geleistet zu haben, sich die damaligen Verhältnisse etwas genauer anzuschauen: Abgesehen davon, dass dieser Begriff, ähnlich wie der Terminus des „Militarismus“, für die frühneuzeitlichen Jahrhunderte kaum noch auf Konsens stößt, würde man damit ein Bild zu Grunde legen, das sich eher an der Beziehung zwischen Militär und Gesellschaft im späteren 19. Jahrhundert orientiert. Da die kasernierte Unterbringung der Garnison in der Mitte des 18. Jahrhunderts – nicht nur in Potsdam – die Ausnahme darstellte, entsprach vielmehr das Zusammenleben von Soldaten und Bürger*innen unter einem Dach der alltäglichen Realität. Deshalb geht die gegenwärtige Forschung für diese Zeit eher von einer „Urbanisierung des Militärs“ als von einer „sozialen Militarisierung“ der Stadtbevölkerung aus. Und der Hinweis auf den betont defensiven Einsatz der Armee durch Friedrich Wilhelm I. in den damaligen Staatenkonflikten entspringt nicht dem Bemühen um eine einseitig-positive Beurteilung des Monarchen, sondern entspricht durchaus den historischen Tatsachen. Zwar nutzte Friedrich Wilhelm seine Armee während der Unstimmigkeiten mit benachbarten Reichsfürsten als Drohmittel, übte sich ansonsten aber in militärischer Zurückhaltung, obgleich es an Anlässen für „heiße Kriege“ während seiner Regierungszeit durchaus nicht fehlte. Er beließ es zumeist bei verbalem Protest oder der Zusammenziehung von Truppen unweit der Landesgrenzen. So auch zum Beispiel anlässlich einer sich 1725 gefährlich zuspitzenden Auseinandersetzung mit Kursachsen, auf deren Höhepunkt der sächsische Gesandte letztlich aus Berlin an seinen Kurfürsten nach Dresden die beruhigende Nachricht senden konnte, dass Friedrich Wilhelm I. seine „trouppens viel zu lieb haben würden, umb sie hierin [gegen Sachsen] zu gebrauchen“.[5] Hingegen gibt es an der Art und Weise seiner rigiden Rekrutierungspraxis, vor allem an den Werbeexzessen in seinen Landen und in den anderen Reichsterritorien, kaum etwas schönzureden. Ein Unrechtsbewusstsein plagte ihn angesichts der Übergriffe der Werbekommandos und des vehementen Protests der Betroffenen nicht. Vielmehr sah er sich „auf das empfindlichste beleydiget“, wenn man ihn deshalb anklagte. Für ihn sprach lediglich zuweilen die Tatsache, dass er seine Werbeoffiziere zur Mäßigung anhielt, weil er nicht darauf erpicht war, in zermürbende und langandauernde Konflikte mit anderen Reichsfürsten oder gar dem Kaiser zu geraten.     

Friedrich Wilhelm I. inspiziert im Lustgarten am Potsdamer Stadtschloss Soldaten seines „Königsregiments“

Der Vorwurf eines nicht nur im persönlichen Umgang martialisch auftretenden Grobians, der darüber hinaus dazu neigte auf Gewaltmittel zu setzen, zielte auch auf sein Agieren auf dem hochsensiblen Terrain der Außenpolitik. Hier wurde mitunter der Eindruck kolportiert, man könne den König „wie einen Dantzbärn“ herumführen, wie es ein britischer Diplomat einst pointiert formuliert hatte. Auf den ersten Blick schien viel für ein solches Urteil zu sprechen. Schließlich glaubten schon die Zeitgenossen beobachten zu müssen, dass er in bilderstürmerischer Manier das „Ceremoniel abgeschaffet und bey Seite gesetzet“ habe (David Faßmann). Doch belehrt uns ein Blick in die Quellenüberlieferung darüber, dass Friedrich Wilhelm I. trotz seiner gezeigten Unlust an langatmigen Zeremonien und Audienzen sehr wohl auf der hochsensiblen Klaviatur des diplomatischen Prozederes zu spielen wusste und mitunter höchstpersönlich auf die zeremonielle Gestaltung einer Gesandtenaudienz oder eines Fürstenbesuches in seiner Residenz Einfluss nahm und zum Beispiel anlässlich des Besuches Augusts des Starken im Mai 1728 den damals noch unvollendeten Weißen Saal im Berliner Schloss in hochwertiger Manier fertigstellen ließ. Schließlich befand sich Preußen als relativ junges Königreich noch mitten im Kampf um seine Anerkennung, weshalb der Monarch stets großen Wert darauf legte, dass seinen Gesandten die gleiche zeremonielle Beachtung geschenkt wurde wie den Diplomaten anderer Königreiche.  

Aber ebenso sind natürlich die aus der entgegengesetzten, eher apologetischen Richtung stammenden Argumente kritisch zu hinterfragen, die auf eine Überhöhung der Leistungsbilanz dieses Königs gerichtet scheinen. So darf in diesem Zusammenhang zumeist das von ihm erlassene Schuledikt vom 28. September 1717 nicht fehlen. Etwas provokant formuliert könnte man zu der Einschätzung gelangen, dass sich mit diesem Gesetzeswerk in Preußen über Nacht eine Bildungslandschaft etabliert habe, die die Hohenzollernterritorien in eine Spitzenposition in einer imaginären PISA-Studie des 18. Jahrhunderts geführt hätte. Dem war aber mitnichten so, wie insbesondere eine intensive, quellenbasierte bildungshistorische Forschung deutlich gemacht hat. Zum einen hatte es vergleichbare Verordnungen in anderen deutschen Fürstentümern schon in früherer Zeit gegeben. Zum anderen ist dieses Schuledikt eher einzuordnen in jene „Mißstände-Verhinderungspolitik“ (Gerd Heinrich), die uns auch für andere damalige Politikbereiche immer wieder begegnet, als dass hier ein großangelegtes Reformprogramm vermutet werden sollte. Es handelte sich dabei vielmehr um eine konkrete Reaktion auf die Klagen der für das Schulwesen verantwortlichen Geistlichkeit über den mangelnden Schulbesuch.

Als recht ambivalent erweist sich daneben der Blick auf die von Friedrich Wilhelm I. vorangetriebenen innenpolitischen Reformen, um seinen Nimbus als Preußens „größten inneren König“ noch einmal zu bemühen: Zwar können entsprechende Effekte im Sinne der geforderten Promptheit und Durchsetzungskraft im Verwaltungshandeln kaum in Abrede gestellt werden, jedoch – und darauf deuten  etliche Belege aus der preußischen Verwaltungspraxis während seiner Regierungszeit hin – blieb der Umgang der mit den normativen Bestimmungen (Edikte, Mandate, Ordren) beglückten Adressaten in Stadt und Land auch während seiner Regierungszeit oft genug durch Hintertreiben, Missachtung oder schlicht pures Aussitzen bestimmt, so dass eine umfassende Verhaltensbeeinflussung der Gesellschaft durch obrigkeitliche politische Vorgaben kaum nachgewiesen kann. Trotz der immer wieder in markigen Worten durch den König angedeuteten und angedrohten Vorstellung eines „Durchregierens“ waren diesem Wunsch erhebliche Grenzen gesetzt. Und wahrscheinlich sind seine gefürchteten Zornesausbrüche, das immer wieder fordernde „Cito! Citissimo!“ und die in seinen Randbemerkungen häufig auftauchenden Kraftausdrücke, mit denen er scheinbar säumige Amtsträger oder drängende Supplikanten bedachte, letztlich auf diese schmerzliche Einsicht zurückzuführen. Zudem wusste der König um seine problematischen Charakterzüge: „Ich bin ein böser Mensch, das weiß ich“, soll er einst freimütig bekannt haben.

Charakter und Handeln dieses Herrschers erweisen sich also als höchst ambivalent, man muss dabei nicht unbedingt den inflationär gebrauchten Begriff der „Widersprüchlichkeit“ bemühen, um seiner Persönlichkeit näher zu kommen.  Letztendlich bestätigen die hier vorgestellten und natürlich beliebig zu vermehrenden Beispiele, dass man sich bemühen sollte, eine schon von Theodor Fontane erhobene Forderung zu beherzigen, „Personen und Taten aus ihrer Zeit heraus [zu] begreifen“. Vor allem aber zeigt die hier präsentierte kleine Auswahl, dass historische Ereignisse und Akteure aus verschiedenen Perspektiven betrachtet werden können. Und man sollte sich, gerade bei der Bewertung solcher zu einer scharfen Urteilsbildung reizenden Protagonisten wie dem zweiten preußischen König, eine eigentlich selbstverständlich erscheinende Einsicht vergegenwärtigen, dass Historiker letztlich „den Abstand zwischen ihnen und den historischen Subjekten nicht überwinden“ können. „Denn die Toten können nicht sprechen.“ (Jörg Baberowski)

Es bleibt also allenfalls bei einer behutsamen Annäherung an einen historischen Gegenstand, die immer auch die Chance anderer Interpretationsmöglichkeiten einkalkulieren sollte. Sich einzugestehen, dass nicht das „entweder – oder“, sondern vielmehr das „sowohl als auch“ der historischen Realität oftmals eher gerecht wird, erleichtert eine historische Urteilsbildung im Sinne des „sine ira et studio“ und vermag vielleicht ebenso anderen gegenwärtigen Kontroversen etwas die Schärfe zu nehmen.

Frank Göse ist habilitierter Historiker mit einer außerplanmäßigen Professur an der Universität Potsdam. Als viel geschätzter Experte für die Geschichte Preußens in Brandenburg publizierte er im Frühjahr 2020 die Biografie „Friedrich Wilhelm I. Die vielen Gesichter des Soldatenkönigs.“


[1] Vgl. zur Verwendung dieses Begriffes Wolfgang Venohr: Der Soldatenkönig. Revolutionär auf dem Thron, Berlin 1988, S. 326 f.
[2] Letztere Titulierung wird dem am Beginn des 19. Jahrhunderts als Oberpräsident der Provinz Ostpreußen amtierenden Theodor von Schön zugeschrieben.
[3] So Prof. Barbara Stollberg-Rilinger auf einem Vortrag im Januar 2020 in Rostock. Vgl.: https://www.ostsee-zeitung.de/Vorpommern/Greifswald/Der-Soldatenkoenig-ein-Trump-des-18.-Jahrhunderts
[4] Richard Dietrich (Bearb.): Politische Testamente der Hohenzollern, Köln 1986, S. 223.
[5] Zit. nach: Frank Göse: Friedrich Wilhelm I. Die vielen Gesichter des Soldatenkönigs, Darmstadt 2020, S. 210.

Online seit: 15. Oktober 2021

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