1730 – 1870

Der preußischen Königs Friedrich Wilhelm I. ließ die protestantische Hof- und Garnisonkirche Potsdam in den Jahren 1730–1735 nach Plänen des Architekten Philipp Gerlach erbauen.  Dieser Bau löste die erst ein Jahrzehnt zuvor fertiggestellte Vorgängerkirche in Fachwerkbauweise ab. Die Kirche hatte eine Sonderstellung inne, da sie dem direkten König von Preußen unterstand. Sie stand für den Schulterschluss von Kirche, Staat und Militär. Nach der Fertigstellung der Kirche zogen die evangelische Militärgemeinde, hauptsächlich Angehörige des Leibregiments der Langen Kerle, und die deutsch-reformierte Zivilgemeinde ein. Friedrich Wilhelm I. ließ den Bau noch im Jahr der Fertigstellung mit dem Einbau einer Gruft mit Kanzel ergänzen, in welcher er nach seinem Tod 1740  beigesetzt wurde. 1786 wurde hier auch sein Sohn und Nachfolger Friedrich II. gegen seinen eigenen Willen bestattet. Unter König Friedrich Wilhelm III. begann man ab 1807 damit, in der Garnisonkirche Ehrentafeln für gefallene Soldaten und vergangene Kriege einzuweihen. Ab 1816 wurden in der Kirche erbeutete Kriegstrophäen ausgestellt.

Der „Soldatenkönig“ im Widerstreit der Meinungen

Frank Göse

Die Sicht auf den Bauherren der Garnisonkirche Potsdam, Friedrich Wilhelms I, ist ebenso wie die Debatte um die Kirche nicht selten von einer recht selektiven Sichtweise geprägt. Der Text skizziert die Persönlichkeit des preußischen Königs in ihren verschiedenen Facetten und Widersprüchlichkeiten.

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Die Potsdamer Hof- und Garnisongemeinde (1732-1918)

Hartmut Rudolph

Die Geschichte der Garnisonkirche Potsdam – eine „militärische Stiftung“ – war von Anfang an von der Bereitschaft der Institution Kirche geprägt, dem Militärischen Vorrang vor dem genuin Kirchlichen einzuräumen. Inhalte und Zielsetzungen des kirchlichen Handelns folgten einem vom Militarismus geprägten Gesellschafts-, Politik-¬ und Menschenbild.

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