Freiraum und Friedensforum. Heilig-Kreuz-Gemeinde 1968 – 1990

Matthias Grünzig

Das Relief von Herbert Seidel von Christian Roehl (ca .1971) im Gottesdienstraum des Heilig-Kreuz-Hauses symbolisiert eine Trümmerlandschaft, aus der das Kreuz als Hoffnungszeichen emporsteigt. Foto Philipp Oswalt 2019

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Anfang der sechziger Jahre befand sich Heilig-Kreuz-Gemeinde in einer sehr schwierigen Situation. Einerseits litt die Gemeinde unter ständigen Finanzproblemen, anderseits hatte sie mit schwierigen räumlichen Bedingungen zu kämpfen. Die Gemeinde verfügte zwar über ein Gemeindehaus in der Kiezstraße 10. Doch dieses Gebäude konnte kaum genutzt werden, da die Gemeinde aus finanziellen Gründen gezwungen war, die beiden größeren Säle zu vermieten. Ein Saal wurde als Möbellager der HO genutzt, ein anderer Saal diente als Probebühne des Hans-Otto-Theaters.[1] Daneben verfügte Gemeinde noch über eine 1950 eingerichtete Kapelle im Turmstumpf der Garnisonkirche. Doch diese Kapelle war von vornherein nur als eine Notkapelle konzipiert worden. Die Pläne von Winfried Wendland aus dem Jahr 1949 zeigen eindeutig, dass diese Kapelle nur als Provisorium gedacht war.[2] In den sechziger Jahren wies diese Kapelle Bauschäden auf, das Dach war undicht, und die Wände waren feucht.[3]

Das Wendejahr 1968

Das Jahr 1968 brachte eine radikale Veränderung dieser Situation: Bekanntlich wurde in diesem Jahr die Ruine der Garnisonkirche enteignet und abgerissen. Weniger Beachtung findet die Tatsache, dass in diesem Jahr auch die Basis für etwas Positives gelegt wurde, nämlich das Heilig-Kreuz-Haus. Die Grundlage  des Projektes bildeten zwei Abmachungen zwischen der Heilig-Kreuz-Gemeinde und dem Rat der Stadt Potsdam: Eine erste Abmachung wurde während einer Beratung am 26. April 1968 geschlossen. Damals erklärte sich der Rat der Stadt Potsdam bereit, der Heilig-Kreuz-Gemeinde Baukapazitäten in Höhe von 300.000 Mark zur Verfügung zu stellen. Mit diesen Baukapazitäten sollte das Heilig-Kreuz-Haus zu einem attraktiven Gemeindezentrum umgebaut werden.[4] Das Protokoll dieser Beratung kann als eine Geburtsurkunde des Heilig-Kreuz-Hauses gelten. Die zweite wichtige Abmachung wurde am 31. Juli 1968 getroffen. An diesem Tag fanden zwischen der Heilig-Kreuz-Gemeinde und dem Rat der Stadt Potsdam Verhandlungen über die Entschädigungssumme für die Ruine der Garnisonkirche statt. Die Heilig-Kreuz-Gemeinde konnte einen Betrag von 599.000 Mark heraushandeln.[5]

Mit beiden Abmachungen hatte die Kirche spektakuläre Erfolge erzielt, und das in doppelter Hinsicht: Erstens war die Entschädigungssumme von fast 600.000 Mark für die damalige Zeit außergewöhnlich hoch. Zum Vergleich: 1969 wurde in Ostberlin die Nikolaikirche enteignet. Die Nikolaikirche war eine zerstörte Großkirche in der Berliner Innenstadt, ihr Zerstörungsgrad war mit dem der Garnisonkirche vergleichbar. Die Gemeinde erhielt für die Nikolaikirche dennoch nur 231.000 Mark.[6]

Eine zweite Besonderheit war, dass die Heilig-Kreuz-Gemeinde die Möglichkeit erhielt, die Entschädigungssumme für die Schaffung eines Gemeindezentrums zu nutzen. Wer die Bedeutung dieser Lösung einschätzen will, der muss sich die kirchenpolitische Situation in den sechziger Jahren vor Augen halten. Gemeindezentren waren in den sechziger Jahren die Hoffnungsträger der Evangelischen Kirche in ganz Deutschland. Der Ausgangspunkt dieses Konzeptes war der Rückgang der Zahl der Kirchenmitglieder und des Gottesdienstbesuches. Dieser Entwicklung wollten reformorientierte Kräfte in der Evangelischen Kirche durch neue Formen der Gemeindearbeit begegnen. Im Gottesdienst sollte der Pfarrer nicht mehr von oben herab unhinterfragbare Wahrheiten predigen, stattdessen wurde ein Dialog zwischen Pfarrer und Gemeindemitgliedern auf Augenhöhe angestrebt. Außerdem wurde eine Vielzahl von Veranstaltungen, wie Konzerte, Lesungen, Filmvorführungen und Diskussionen angedacht, die junge Leute anlocken sollte. Für dieses Konzept wurden neue Räume benötigt, eben Gemeindezentren mit unterschiedlich großen, flexibel nutzbaren Räumen und moderner Veranstaltungstechnik. Die staatlichen Stellen der DDR dagegen betrachteten dieses Konzept mit Misstrauen. Sie wollten eine Kirche, die sich auf den religiösen Bereich im engsten Sinne beschränkte. Die weltlichen Veranstaltungen dagegen, die in den Gemeindezentren stattfinden sollten, wurden als Domäne des Staates betrachtet.

Folgerichtig entwickelte sich der Bau von Gemeindezentren zum großen Zankapfel zwischen der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg und dem zuständigen Rat des Bezirkes Potsdam. Die Kirche forderte den Bau neuer Gemeindezentren, der Staat dagegen legte diesen Gemeindezentren immer neue Steine in den Weg.[7] Vor allem zwei wichtige Projekte scheiterten am Widerstand des Staates: Ein Projekt betraf ein Gemeindezentrum für die Auferstehungsgemeinde auf dem Brauhausberg,[8] ein anderes Projekt war ein Gemeindezentrum der Gemeinde Babelsberg in Bergstücken.[9] Die Tatsache, dass sich die Heilig-Kreuz-Gemeinde ein Gemeindezentrum bauen konnte, war also ein spektakulärer Erfolg, der damals ganz ungewöhnlich war. Umso größer war die Bedeutung des Gemeindezentrums, das bald „Heilig-Kreuz-Haus“ genannt wurde. Das Heilig-Kreuz-Haus avancierte zu einem kirchlichen Vorzeigeprojekt, mit dem das Konzept des Gemeindezentrums modellhaft verwirklicht wurde.

Albert Gimsa und das Heilig-Kreuz-Haus

Entsprechend ambitioniert verlief der Planungsprozess. Am Anfang initiierte die Gemeinde einen kleinen Wettbewerb, an dem sich die Architekten Christian Wendland, Günter Vandenhertz und Albert Gimsa beteiligten.[10] Die Gemeinde entschied sich 1969 für den Entwurf von Albert Gimsa.[11]

Albert Gimsa war ein Architekt, dessen Werk kaum erforscht ist, dennoch war er eine eigenwillige und interessante Persönlichkeit. Gimsa wurde am 24. Oktober 1911 in Hamburg geboren. Nach einer Maurerlehre studierte er an der Technischen Hochschule Buxtehude Architektur. Anschließend lebte er als freier Architekt in Soltau. Zu seinen Bauten zählten Einfamilienhäuser, Bürogebäude und die Bauten für das Deutsche Spring-Derby in Hamburg. Gleichzeitig betätigte er sich als kommunistischer Agitator.

1962 zog Gimsa nach Potsdam.[12] Dort war er als Architekt im VEB Landbauprojekt Potsdam und später im VEB Gleichrichter- und Reglerwerke Teltow tätig. Daneben entwarf er auch kirchliche Bauten, wie einen Turm in Bad Düben und eine Kapelle in Bahnitz.[13] Gleichzeitig arbeitete er als Maler und Holzbildhauer.  In Potsdam entwickelte Gimsa auch ein Interesse für die Religion, folgerichtig engagierte er sich in der Heilig-Kreuz-Gemeinde. Albert Gimsa starb am 23. Mai 2006 in Potsdam.[14]

Auch über die Architektur Gimsas gibt es wenig Material. Nach Aussagen von Verwandten und Bekannten stand er für eine Architektur, die sich durch Einfachheit, Schlichtheit und Funktionalität auszeichnete. Alle Formen von Prunk, Prachtentfaltung und Verschwendung waren ihm zuwider.[15] Stilistisch fühlte er sich vor allem der Bauhaus-Moderne verbunden.[16]

Heilig-Kreuz-Haus im Jahre 2018. Foto Matthias Grünzig

Diese Haltung fand auch im Heilig-Kreuz-Haus ihren Niederschlag. Gimsa entwarf ein Gebäude, bei dem schlichte Formen dominierten und in dem jede Form von Prunk und Prachtentfaltung vermieden wurde. Eine große Glasfront im Eingangsbereich und große Fenster boten eine einladende Geste. Diese Gestaltung führte allerdings zu einem Konflikt mit den Denkmalbehörden. Sie verfügten, dass die Fassade an der Kiezstraße wieder in den alten Zustand zurückgebaut werden musste. Wichtig war das Relief im Gottesdienstraum, das nach Entwürfen von Herbert Seidel von Christian Roehl ausgeführt wurde. Das Relief symbolisiert eine Trümmerlandschaft, aus dem das Kreuz als Hoffnungszeichen emporsteigt.[17]

Im Heilig-Kreuz-Haus wurde ein vielfältiges Raumangebot für die unterschiedlichsten Nutzungen verwirklicht. Es entstanden ein Gottesdienstraum, ein großer Veranstaltungsraum mit flexibler Bestuhlung für Vorträge, Filmvorführungen, Konzerte, Lesungen und Diskussionen, ein kleineres sogenanntes „Wohnzimmer der Gemeinde“ mit einem Balkon für intimere Veranstaltungen und Beratungen, ein Raum für den Seniorenkreis, ein Jugendraum mit einer Tischtennisplatte und ein Kindergarten.

Das Heilig-Kreuz-Haus war ein Hoffnungszeichen, für das sich gerade friedensorientierte Kräfte sehr engagierten. Deshalb wurde der Bau auch durch Arbeitseinsätze der Aktion Sühnezeichen unterstützt.[18] Nicht zuletzt dank dieser Hilfe konnte das Projekt zwischen 1970 und 1974 realisiert werden.[19] Die Einweihung des Gottesdienstraumes erfolgte am 24. September 1972.[20]

Gartenseite des Heilig-Kreuz-Hauses mit Blick auf den Gemeindesaal (großes Fenster Erdgeschoss rechts). Foto Matthias Grünzig 2018

Die Veranstaltungen der Gemeinde

Aufgrund der Veränderungen um 1970 befand sich die Heilig-Kreuz-Gemeinde Anfang der siebziger Jahre in einer vergleichsweise komfortablen Situation: Einerseits verfügte sie über ein attraktives Gemeindezentrum, in dem sie vielfältige Veranstaltungen anbieten konnte.[21] Auf der anderen Seite war die Heilig-Kreuz-Gemeinde plötzlich eine wohlhabende Gemeinde geworden. Denn der Umbau kostete nur rund 250.000 Mark[22], von der Entschädigungssumme von 600.000 Mark waren also noch rund 350.000 Mark übrig.

Die Gemeinde nutzte diesen Reichtum, um im Heilig-Kreuz-Haus eine große Vielfalt an Veranstaltungen durchzuführen.[23] Eine treibende Kraft dieser Entwicklung war der Pfarrer der Heilig-Kreuz-Gemeinde, Uwe Dittmer. Dank seiner Initiative entwickelte sich ein Veranstaltungsprogramm, das durch die Schwerpunktthemen Frieden, Ökumene, Dialog zwischen den Religionen und Dritte Welt geprägt wurde.

Dem Thema Frieden war beispielsweise 1978 eine vierteilige Seminarreihe unter dem Titel „Erziehung zum Frieden“ gewidmet.[24] Der Hintergrund war die Einführung des Wehrkundeunterrichts in der DDR, der von friedensorientierten Kräften kritisiert wurde. 1982 / 1983 folgte eine siebenteilige Seminarreihe zum Thema Frieden.[25] Ab 1981 fanden im November regelmäßig Friedensfeste statt.[26] Diese boten eine Mischung aus Lesungen, Vorträgen, Filmvorführungen und Schauspielaufführungen. Ein Beispiel war das Friedensfest am 15. November 1986. Die Schriftstellerin Christa Müller las aus ihren Werken „Die Schande“ und „Requiem“, Kinder konnten sich in  Spielen gegen den Krieg betätigen. Eine Spielgruppe aus Deutsch Ossig führte das Stück „Der König“ auf, das sich kritisch mit Friedrich II. und seinen Kriegen auseinandersetzte. Die Musik lieferte der Liedermacher Karl-Heinz Bomberg, der in der DDR Auftrittsverbot hatte.[27] Schließlich hielt die Gemeinde regelmäßige Friedensgottesdienste ab.

Aus den Resten des beim Brand der Kirche zerstörten Glockenspiels ließ die Gemeinde im Frühjahr 1950 zwei kleine neue Glocken gießen. Diese wurden vor dem Abriß der Ruine 1968 gesichert und ein im Gemeidnesaal im Heilig-Kreuz-Haus aufgestellt. Foto Philipp Oswalt 2019

Auch zum Thema Ökumene fanden zahlreiche Veranstaltungen statt. In Vorträgen wurde über christliche Gemeinden in Afrika und Asien informiert[28], in Diskussionsveranstaltungen berichteten die Teilnehmer von Weltkirchenkonferenzen über die dortigen Debatten.[29] Häufig waren ökumenische Gäste im Heilig-Kreuz-Haus zu Besuch. Zu ihnen zählten Vertreter der ANC aus Südafrika[30], der Generalsekretär der Bewegung für Kirche und Gesellschaft in Lateinamerika, Leopoldo Niilus[31] oder Kirchenvertreter aus Japan[32], Südkorea[33], Angola[34] und  Südafrika.[35] Daneben wurden Filme, wie über die Russisch-orthodoxe Kirche[36] oder  über Martin-Luther-King, vorgeführt.[37]

Der Dialog der Religionen wurde in Vorträge diskutiert, die zum Beispiel das Thema „Christen, Hindus und Muslime“ behandelten.[38] Ein häufig debattiertes Thema war das Verhältnis zum Islam, das in  Veranstaltungen mit dem Titel „Christentum und Islam – zwei Weltreligionen im Dialog“ besprochen wurde.[39] Ebenso wichtig war die „Theologie der Befreiung“, 1986 fand sogar ein  dreitägiges Seminar zur Theologie der Befreiung statt.[40] Darüber hinaus wurde das Thema auf mehreren Veranstaltungen erörtert.[41]

Den vierten Schwerpunkt bildete die Dritte Welt. Mehrere Filmvorführungen informierten über Projekte in der Dritten Welt. Themen waren Theodor Binder, der amerikanische Albert Schweitzer[42], Haiti und Gesundheitsprojekte in Guatemala.[43]

Daneben fanden im Heilig-Kreuz-Haus viele kulturelle Veranstaltungen statt. Es gab Lesungen mit staatlich verfemten Schriftstellern, wie Stefan Heym[44] und Rolf Schneider[45], Auftritte von Liedermachern, wie Gerhard Schöne[46] und Karl-Heinz-Bomberg.[47] In Diskussionen mit Künstlern, wie dem Ehepaar Carola und Joachim Buhlmann, wurde über ihr Werk debattiert.[48]

Zudem diente das Heilig-Kreuz-Haus als Probenort für die Musikcombo des Kirchenkreises.[49]

Selbstverständlich fand im Heilig-Kreuz-Haus auch eine vielfältige Gemeindearbeit statt. Die Palette reichte von Jugendveranstaltungen wie dem „Treff am Ersten“[50], bis hin zum „Spiel-Cafe´“ für Senioren.[51] Zudem nahm das Interesse an den Gottesdiensten zu. 1976 verzeichnete die Gemeinde einen Rekordbesuch der Gottesdienste.[52]

Insgesamt aber wurde das Profil des Heilig-Kreuz-Hauses durch die Themen Frieden, Ökumene und Dritte Welt geprägt. Zudem lag im Heilig-Kreuz-Haus auch Literatur aus, die anderswo nicht zu finden war. Durch diese Angebote avancierte das Heilig-Kreuz-Haus zu einer überregional bekannten Adresse, in der offen über aktuelle Fragen des Friedens und der Völkerverständigung diskutiert werden konnte. Dieses Klima lockte viele Interessenten an, nicht nur Christen, sondern auch Nichtchristen.[53]

Arbeitskreise

Ab 1977 entstanden festere Strukturen der Gemeindearbeit. Es entstanden Arbeitskreise, die sich bestimmten Themen widmeten. Der erste Arbeitskreis war der Tansania-Arbeitskreis.[54] Dieser Arbeitskreis knüpfte Kontakte zu kirchlichen Initiativen in Tansania, wie Krankenhäusern und Leprastationen. Soziale Projekte in Tansania und die Landwirtschaftskooperative Nalianda in Sambia wurden durch Hilfslieferungen unterstützt. Weitere Hilfe erhielt die Schule des südafrikanischen African National Congress (ANC) im tansanischen Morogoro.[55] Später folgten Arbeitskreise zu den Themen Schweden[56] , Christentum und Islam[57]  und Theologie der Befreiung.[58]

Die Evangelische Studentengemeinde

Ein wichtiger Nutzer des Heilig-Kreuz-Hauses war die Evangelische Studentengemeinde, die vom Studentenpfarrer Uwe Dittmer betreut wurde. Die Studentengemeinde veranstaltete monatliche Treffen, die oft durch Vorträge und Diskussionen begleitet wurden.[59] In der Öffentlichkeit wurde die Studentengemeinde durch Arbeitseinsätze auf dem Jüdischen Friedhof bekannt.[60] Gleichzeitig war die Studentengemeinde ein wichtiger Gesprächskreis für Studenten und Absolventen, in dem offen diskutiert werden konnte. Hier fand eine Vernetzung zwischen Personen statt, die an Friedensthemen interessiert waren, hier wurden wichtige Netzwerke geknüpft, die für weitere Initiativen relevant waren.[61]

Die „Schmiede“

In den achtziger Jahren entstanden Strukturen, die die Gemeindeebene verließen. Die Evangelische Studentengemeinde bildete den Ausgangspunkt für einen ersten gemeindeübergreifenden Friedenskreis, der sich Ende 1982 herausbildete. Der Kreis, der auch als „die Schmiede“ bezeichnet wurde, traf sich in Räumen der Gemeinde Babelsberg,[62] er führte aber auch Veranstaltungen im Heilig-Kreuz-Haus durch. Ein Beispiel war die Aktion „Schweigen für den Frieden“, die im November 1983 stattfand. Geplant war, dass die Teilnehmer drei Tage lang schweigen und dabei Plaketten mit der Aufschrift „Ich schweige für den Frieden“ tragen sollten.[63] Den Auftakt der Aktion bildete eine Andacht mit Uwe Dittmer im Heilig-Kreuz-Haus am 21. November 1983 um 5.30 Uhr.[64] Ein Höhepunkt war ein öffentlicher Schweigekreis, der am 23. November 1983 am Platz der Nationen am Brandenburger Tor veranstaltet wurde. Diese Aktion endete allerdings tragisch. Die Polizei forderte die Teilnehmer der Kundgebung auf, sich zu zerstreuen. Die meisten Teilnehmer kamen dieser Aufforderung auch nach. Doch zwei Jugendliche verweigerten sich dieser Aufforderungen, sie wurden verhaftet und zu Gefängnisstrafen verurteilt.[65]

Am 2. Dezember 1983 war eine weitere Aktion dieser Art am Brandenburger Tor geplant, doch diese wurde dann durch die Intervention des Generalsuperintendenten Günter Bransch aufgegeben. Stattdessen fand eine Diskussionsveranstaltung im Heilig-Kreuz-Haus statt.[66] Allerdings führten die staatlichen Repressionen dazu, dass die Aktivitäten des Friedenskreises Babelsberg abnahmen.[67]

Der Friedenskreis Potsdam

1984 bildete sich der Friedenskreis Potsdam, der sich im Heilig-Kreuz-Haus traf. Die Gruppe wurde auf Anregung von Hans-Erich Schulz gegründet[68] und nahm eine Ausnahmestellung ein. Außergewöhnlich war schon, dass die Gruppe über einen überdurchschnittlichen Bildungsgrad verfügte. An ihr waren mehrere Wissenschaftler aus dem Zentralinstitut für Astrophysik und dem Zentralinstitut für die Physik der Erde, wie Helmut Domke und Rudolf Tschäpe, beteiligt. Einige von ihnen hatten sogar in der Sowjetunion studiert und waren promoviert. Daneben gab es Geistliche, wie Martin Kwaschik und Gottfried Alpermann.[69] Ein führendes Mitglied war Helmut Domke, der gleichzeitig Bundessynodaler und Mitglied der Konferenz der Kirchenleitungen der DDR war.[70] Im Friedenskreis Potsdam hatten sich also Personen versammelt, die über Einfluss verfügten und die die Staatsmacht nicht so einfach kriminalisieren konnte.

Der Friedenskreis Potsdam betrieb eine Strategie, die auf den Dialog setzte und dabei auch Vertreter des Staates und der SED einbezog. Schließlich gab es auch innerhalb der SED reformorientierte Kräfte, die eingebunden und für Reformen gewonnen werden sollten. Ein wichtiges Prinzip des Friedenskreises war die Einhaltung der DDR-Gesetze.[71]

Die erste öffentlichkeitswirksame Aktion des Friedenskreises Potsdam war eine Tagung zum 40. Jahrestag der Potsdamer Konferenz am 28. Juni 1985 im Heilig-Kreuz-Haus. Den Hintergrund der Veranstaltung war der Kalte Krieg, der 1985 noch immer fortdauerte. Michail Gorbatschow war damals erst wenige Wochen im Amt, und die Beziehungen zwischen den Supermächten waren noch frostig. In dieser Situation sollte die Tagung ein Signal der Entspannung setzen. Deshalb wurden Geistliche aus den Unterzeichnerstaaten des Potsdamer Abkommens, also aus der USA, der Sowjetunion, Frankreich und Großbritannien, eingeladen. DieTeilnehmer diskutierten im Heilig-Kreuz-Haus über Möglichkeiten einer neuen Friedensordnung.[72] Neben einer nichtöffentlichen Beratung gab es auch eine öffentliche Podiumsdiskussion. Das Ergebnis war ein Kommunique´, in dem zur Bildung einer „die Blöcke übergreifenden Allianz für Frieden und Gerechtigkeit“ aufgerufen wurde. Zugleich wurde an die Unterzeichnerstaaten des Potsdamer Abkommens appelliert, das Wettrüsten auf der Erde zu stoppen und die Militarisierung des Weltraums zu verhindern.[73]

Ein weiteres Ereignis war der Olof-Palme-Friedensmarsch 1987. Der Friedensmarsch war eine Aktion, die von der Deutschen Friedensgesellschaft / Vereinigte Kriegsdienstgegner der BRD gemeinsam mit dem Friedensrat der DDR, der österreichischen Friedensbewegung und dem Friedensrat der CSSR organisiert wurde. Sein Ziel war ein atomwaffenfreier Korridor in Mitteleuropa, wie er von der Palme-Kommission vorgeschlagen wurde. An diesem Marsch war auch der Bund der Evangelischen Kirchen der DDR beteiligt.[74] Der Marsch war in der DDR ein Novum, weil zum ersten Mal kirchliche Gruppen mit eigenen Transparenten demonstrieren durften.[75]

Im Rahmen des Friedensmarsches fand am 10. September 1987 in Potsdam ein Friedensfest an der Neustädter Havelbucht statt. Auf diesem Fest war auch der Friedenskreis Potsdam mit einem Stand vertreten.[76] Auch dieser Stand war eine Premiere: Seine Konzeption wurde von Helmut Domke entwickelt und von den staatlichen Stellen akzeptiert.[77]

Ein weiteres Ereignis war der Sternmarsch von Potsdam nach Caputh, der am 15. Mai 1989 anlässlich der Konferenz europäischer Kirchen in Basel veranstaltet wurde. Den Höhepunkt bildete eine Veranstaltung in der Caputher Kirche, in der über die Fälschung der Kommunalwahlen am 7. Mai 1989 informiert wurde.[78]

Daneben organisierte der Friedenskreis Potsdam kleinere Veranstaltungen. Ein Beispiel war eine Lesung mit Rosemarie Schuder, die aus ihrem Buch „Der gelbe Fleck“ las. Thematisiert wurde der Antisemitismus in der deutschen Geschichte.[79]

Eine große Bedeutung für den Friedenskreis Potsdam hatte der Dialog mit den unterschiedlichsten Akteuren. Ein Dialogpartner waren Vertreter der SED und der DDR. Besonders wichtig war dabei das in Potsdam ansässige Institut für internationale Beziehungen der Akademie für Staats- und Rechtswissenschaft. Dieses Institut galt als die Diplomatenschule der DDR, Mitarbeiter des Instituts waren auch an internationalen Abrüstungsverhandlungen beteiligt.[80] An diesem Institut hatten sich in den achtziger Jahren Reformkräfte formiert, die für ein „Neues Denken“ im Sinne von Michail Gorbatschow eintraten.[81] Mitarbeiter des Instituts waren schon zur Tagung zur Potsdamer Konferenz 1985 eingeladen worden.[82] Auch in den folgenden Jahren gab es einen regelmäßigen Informationsaustausch.[83]

Der Friedenskreis Potsdam pflegte weiterhin Kontakte nach Westberlin, zum Friedenskreis der Ernst-Moritz-Arndt-Gemeinde in Zehlendorf.[84] Noch wichtiger war aber der Kontakt zum American Friends Service Committee, der Friedensorganisation der amerikanischen Quäker mit Sitz in den USA. Das American Friends Service Committee war eine renommierte Friedensorganisation, die 1947 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde. Zudem verfügte sie über hervorragende Kontakte zum US-Kongress und zur US-Regierung. Sie betrachtete sich als Brückenbauer zwischen Ost und West und war deshalb auch an Friedensgruppen in der DDR interessiert.[85] Das American Friends Service Committee organisierte auch eine Reise von Mitgliedern des Friedenskreises Potsdam in die USA, die im März / April 1988 stattfand. Diese Reise umfasste Gespräche mit Friedensgruppen aus den USA und die Besichtigung sozialer Projekte.[86] Der Höhepunkt war ein Gespräch im US-Außenministerium, in dem auch über eine mögliche Reise von Erich Honecker in die USA beraten wurde.[87]

Der Friedenskreis Potsdam revanchierte sich, in dem er Kontakte zwischen den Quäkern und dem Institut für internationale Beziehungen vermittelte. Auch diese Gespräche fanden im Heilig-Kreuz-Haus statt. Beispielsweise fand am 28. März 1989 ein Gespräch zwischen Vertretern der Quäker und dem Professor am Institut für internationale Politik, Wolfgang Kubiczek, statt.[88] Das Heilig-Kreuz-Haus entwickelte sich also in den achtziger Jahren zu einem Haus, in dem internationale Gespräche stattfanden.

Selbstverständlich unterhielt der Friedenskreis Potsdam auch Kontakte zu anderen Friedensgruppen der DDR. Er nahm an den DDR-weiten Seminaren von kirchlichen Friedensgruppen „Frieden konkret“ teil.[89] Daneben engagierte er sich bei Regionaltreffen für Berlin-Brandenburg.[90]

Zudem leistete der Friedenskreis Potsdam eine intensive Sacharbeit. Er entwickelte Konzepte zu friedenspolitischen Themen, stellte Anträge an die Kirchenleitung oder brachte Themen in die Synoden ein.[91] Der Friedenskreis Potsdam wurde aufgrund seiner dialogorientierten Strategie vom Ministerium für Staatssicherheit als besonders gefährlich eingeschätzt. Er galt als „intellektuelles Führungszentrum“ der kirchlichen Opposition[92] und als „Leitgremium für feindlich-negative „Basisgruppen““.[93] Allerdings konnte die Staatsmacht wenig gegen ihn unternehmen, da er die Gesetze der DDR respektierte.

1990 fanden die Konzepte des Friedenskreises Potsdam Eingang in die Politik der ersten frei gewählten DDR-Regierung unter Lothar de Maiziere,[94] Helmut Domke avancierte sogar zum Staatssekretär im Außenministerium.

Die Initiative „tierra unida“

Eine weitere Gruppierung, die ihren Ausgangspunkt im Heilig-Kreuz-Haus hatte, war die Initiative „tierra unida“. Die Geburtsstunde der Initiative war ein Filmabend mit Filmen über Lateinamerika am 10. Januar 1983 im Heilig-Kreuz-Haus. Im Anschluss an den Film haben Veranstaltungsteilnehmer beschlossen, eine Gruppe zu Dritte-Welt-Themen zu gründen. Der Initiator war Hartmut Kühne, der damals Schüler am Kirchlichen Oberseminar in Hermannswerder war. Weitere Mitglieder waren Joachim Briesemann und Jeanne Grabner.[95]

Anfangs beschäftigte sich die Initiative vor allem mit der Hilfe für Afrika. Ab 1984 kristallisierte sich ein neuer Schwerpunkt heraus: die Unterstützung für Nikaragua.[96] In Nikaragua war 1979 der Diktator Somoza gestürzt worden, die neue sandinistische Regierung galt als Hoffnungsträger für eine sozialere Politik. Gleichzeitig war dieses Modell permanent gefährdet, weil von den USA unterstützte Gruppen, sogenannte „Contras“, Terroranschläge verübten. Deshalb wurde Nikaragua ein Hoffnungsträger kirchlicher Dritte-Welt-Gruppen. Ein wichtiger Inspirator dieser Entwicklung war der damalige Schülerpfarrer und spätere Generalsuperintendent Hans-Ulrich Schulz, der im August 1984 nach Nikaragua gereist war. Er berichtete von seinen Eindrücken und rief zur Unterstützung für Nikaragua auf.[97] Besonders  wirkungsvoll war eine fünfteilige Artikelserie über Nikaragua, die Schulz in der „Potsdamer Kirche“ veröffentlichte.[98]

„tierra unida“ führte zahlreiche Aktionen durch, um Nikaragua zu unterstützen. Ein Beispiel war eine Lateinamerika-Werkstatt am 22. September 1984 im Heilig-Kreuz-Haus. Zum Programm gehörten ein Film über Nikaragua, ein chilenisches Theaterstück, eine Ausstellung mit Bildern eines Malers, Gespräche mit Gästen aus Lateinamerika und Musik. Den Höhepunkt bildete eine Versteigerung zugunsten des Ausbildungszentrums Jinotepe  in Nikaragua.[99]

Eine andere Veranstaltung war ein Tortilla-Fest unter dem Motto „6 Jahre freies Nikaragua“ am 19. Juli 1985.  Angeboten wurden Musik, Spiele und ein Lichtbildervortrag.[100] Aber auch kleinere Aktionen, wie ein Schuhputzen am 17. November 1988 in der Klement-Gottwald-Straße, dienten der Unterstützung für Nikaragua. Diese Aktion begann vielversprechend. Leider holten einige besorgte Bürger die Polizei, die die Schuhputzer „sehr höflich“ um die Beendigung der Aktion bat.[101]

Ein weiterer Schwerpunkt von „tierra unida“ war der Widerstand gegen die Tagung des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank im September 1988 in Westberlin. Ein Teil der Tagungsteilnehmer sollte in Ostberliner Hotels untergebracht werden. Gegen diese Unterstützung machten „tierra unida“ und andere Dritte-Welt-Gruppen mobil. In einer „Potsdamer Erklärung“ wurde die DDR-Regierung aufgefordert, die „die Praktiken dieser Mordmaschine“ anzuprangern und jede Unterstützung zu verweigern.[102] Allerdings war dieser Protest nicht erfolgreich, denn die Ostberliner Hotelbetten wurden dennoch an Tagungsteilnehmer vermietet.[103] Ebenso wichtig  war der Protest gegen die gewaltsame Niederschlagung der Studentenproteste in Peking im Frühjahr 1989. Im Rahmen dieser Aktion wurde eine Klagetrommel in der Erlöserkirche aufgehängt.[104] Die Initiative „tierra unida“ ist bis heute aktiv.

Der Arbeitskreis Ökumenisches Forum

Im Oktober 1988 wurde im Heilig-Kreuz-Haus der Arbeitskreis „Ökumenisches Forum“ gebildet.[105] Bei seiner Mitgliedschaft gab es Überschneidungen zum Friedenskreis Potsdam. Mitglieder waren Helmut Domke, Rudolf Tschäpe, Manfred Kruczek, Reinhard Meinel, Martin Kwaschik und Kaplan Kliegel.[106] Im Gegensatz zum Friedenskreis widmete sich dieser Arbeitskreis nicht nur Friedensfragen, Ziel war vielmehr eine offene Debatte über Themen wie Gerechtigkeit, Umweltschutz, Bürgerrechte, Ausgleich zwischen Nord und Süd. Der Ausgangspunkt der Arbeit war die Weltkirchenkonferenz 1983 in Vancouver. Diese Konferenz fasste den Beschluss, dass die Mitgliedskirchen einen konziliaren Prozess für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung starten sollten.[107] Dieser Prozess begann Ende 1987 mit der Aufforderung der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in der DDR an die Gemeinden, ihre Vorschläge für Diskussionsthemen bis zum 31. Dezember 1987 einzureichen.[108] Diese Vorschläge wurden dann auf der 1. Ökumenischen Versammlung im Februar 1988 in Dresden diskutiert. Dort wurden 13 Themen beschlossen, die intensiver bearbeitet werden sollten.[109]

Der Arbeitskreis „Ökumenisches Forum“ hatte sich die Diskussion dieser Themen zum Ziel gesetzt. Deshalb wurden 1988 / 1989 im Heilig-Kreuz-Haus Diskussionsforen zu den verschiedensten Themen durchgeführt. Nach einer Auftaktveranstaltung am 12. November 1988 folgten mehrere Diskussionsveranstaltungen zu den unterschiedlichsten Schwerpunkten.[110] Diskutiert wurde über die Themen „Mehr Gerechtigkeit in der DDR“, über Friedenserziehung und über Ökologie.[111] Zugleich wurden Arbeitsgruppen gebildet, die Konzepte zu den einzelnen Themen erarbeiteten.[112] Auch zu diesen Veranstaltungen wurden Vertreter der SED eingeladen. Beispielsweise fand am 1. März 1989 ein Regionales ökumenisches Forum zum Thema: „Friedenserziehung“ statt. Gäste waren Prof. Berger von der Pädagogischen Hochschule „Karl Liebknecht“ Potsdam und der Leiter der kirchlichen  Erziehungskammer Berlin-Brandenburg, Dieter Reiher.[113]

Die „Wende“ 1989/90 und der „Runde Tisch“

Diese Prozesse führten direkt in die friedliche Revolution in der DDR von 1989/90. Auch im Rahmen dieser Ereignisse spielte das Heilig-Kreuz-Haus eine wichtige Rolle, denn hier fanden die ersten drei Sitzungen des Rundes Tisches des Bezirkes Potsdam statt. Der Runde Tisch war eine Institution, an der die etablierten Parteien und Organisationen der DDR und die neuen Parteien und Organisationen vertreten waren. Sein Ziel war ein friedlicher Übergang vom autoritären System der DDR hin zu einer Demokratie. Die Moderation wurde vom Generalsuperintendenten Günter Bransch übernommen.[114] Die erste Tagung des Runden Tisches fand am 20. Dezember 1989 statt,  zwei weitere folgten im Januar 1990. Ab der vierten Sitzung wurde der Runde Tisch aber in die größeren Räume des Rates des Bezirkes in die Heinrich-Mann-Allee verlegt.[115] 

Zudem war das Heilig-Kreuz-Haus ein Versammlungsort für die neugegründeten Organisationen. Beispielsweise fand hier am März 1990 eine wirtschaftspolitische Konferenz der DDR-SPD statt. Etliche Teilnehmer kamen auch aus der West-SPD, wie Karl Schiller, Ingrid Matthäus-Maier, Klaus von Dohnanyi und der Vorstandchef der Lufthansa, Heinz Ruhnau, der einen sehr interessanten Vortrag über die Berliner Flughafenfrage hielt.[116]

Fazit

Das Heilig-Kreuz-Haus bildete einen wichtigen Nukleus für unabhängige Initiativen in Potsdam. Dank der räumlichen und finanziellen Möglichkeiten der Heilig-Kreuz-Gemeinde waren hier Veranstaltungen möglich, in denen über die Themen Frieden, Demokratie und internationale Verständigung diskutiert wurde. Gleichzeitig war das Gebäude ein wichtiger Treffpunkt für unabhängige Gruppierungen. Aufgrund dieser Funktionen avancierte das  Heilig-Kreuz-Haus zu einer Reformwerkstatt, in denen der Boden für die Friedliche Revolution 1989/90 bereitet wurde.

Daneben spielte das Heilig-Kreuz-Haus eine Rolle bei der Annäherung zwischen Ost und West.  Dank seines friedenspolitischen Renomee´s entwickelte sich das Gebäude zu einem gefragten Treffpunkt, im dem Begegnungen zwischen Vertretern unterschiedlicher Länder und Organisationen stattfanden. Durch diese Rolle leistete das Heilig-Kreuz-Haus einen Beitrag zur Überwindung des Kalten Krieges.

Matthias Grünzig, geb. 1969 in Berlin, Literatur- und Theaterwissenschaftler, Journalist und Buchautor. 2017 publiziert er das Buch: „Für Deutschtum und Vaterland: Die Potsdamer Garnisonkirche im 20. Jahrhundert“

Zur Geschichte der Heilig-Kreuz-Gemeinde siehe auch: Anke Silomon: Das neue Leben der Heilig-Kreuz-Kirchengemeinde nach der Sprengung. In: Anke Silomon: Pflugscharen zu Schwertern. Schwerter zu Pflugscharen. Die Potsdamer Garnisonkirche im 20. Jahrhundert. Nicolai Verlag Berlin 2014

Anmerkungen

[1] Zuarbeit zu Brief Garnisonkirche Betreff: Möglichkeiten der ungestörten Religionsausübung der Heilig-Kreuz-Gemeinde (Verfassung der DDR, Abschnitt V, Artikel 41: „…die ungestörte Religionsausübung steht unter dem Schutz der Republik…“, ohne Autor und Datum, BLHA, Rep. 401 Nr. 6295; Aktennotiz, 2.12.1966, BLHA, Rep. 401 Nr. 6295
[2] Plan Heilig-Kreutzkirche in Potsdam – Einbau einer Notkapelle im Turmerdgeschoss, Entwurf: Winfried Wendland, 10.8.1949 ELAB 3.01 Nr. 664
[3] Schreiben Betr.: Einschätzung des baulichen Zustandes der Ruine der ehemaligen Garnisonkirche Potsdam vom 28.9.1964 von Rattke an Fritz Zeiske, StAP, Soz / 00260, Bl. 60-63
[4] Protokoll, 26.4.1968, DStA, Po-G 487/390; Schreiben vom 30.4.1968 von Nutbohm an Hans Klein, BLHA, Rep. 401 Nr. 6295
[5] F.W. Stendel / Stubbe: Bericht über die Entschädigungsverhandlung beim Stadtrat für Finanzen am 31.7.1968, DStA, Po-G 487/390
[6] Die genaue Summe betrug 231.560 Mark. Feststellungsbescheid vom 30.6.1969 vom Magistrat von Groß-Berlin, Rat des Stadtbezirks Mitte, Abteilung Finanzen, Kossel an den Gemeindekirchenrat von St. Nikolai und St. Marien, LAB  C Rep. 104 Nr. 361
[7] vgl. Matthias Grünzig: Für Deutschtum und Vaterland. Die Potsdamer Garnisonkirche im 20. Jahrhundert, Berlin 2017, S. 289-302; S. 308 f.
[8] Zum Gemeindezentrum am Brauhausberg gab eine jahrelange Auseinandersetzung, die durch zahlreiche Dokumente belegt ist, z.B.: Hinweise für die Aussprache mit dem Generalsuperintendenten Dr. Lahr am 29. Mai 1964, ohne Autor und Datum, BLHA, Rep. 401 Nr. 14681 Bl. 364 f.. Plan Evangelisches Gemeindehaus Teltower Vorstadt, Potsdam Luckenwalder Straße 7, Entwurf: Gülzow?, 10.7.1964, BLHA, Rep. 401 Nr. 6212. Schreiben Betreff: Bau eines Gemeindehauses in der Teltower Vorstadt vom 13.8.1964 von Fischer an Ehlert, BLHA, Rep. 401 Nr. 6212. Aktenvermerk Betrifft: Bauplanung im Bezirk Potsdam, 14.5.1965, ELAB 35 Nr. 698. Manfred Stolpe: Aktenvermerk Betrifft: Potsdam – Stadt des kirchlichen Wiederaufbaus, 18.6.1965, ELAB 35 Nr. 698. Helmut Opitz: Protokoll über die Sitzung der Baukommission beim Rat des Bezirkes Potsdam am 23.7.1965, 25.8.1965, ELAB 35 Nr. 698. Schreiben Betrifft: Kircheneigenes Grundstück, Potsdam, Brauhausberg und Bau eines Gemeindezentrums für die evangelische Kirchengemeinde Teltower Vorstadt vom 30.9.1965 von Horst Lahr an Fritz Zeiske, BLHA, Rep. 401 Nr. 6295. Helmut Opitz: Gedächtnisprotokoll einer Besprechung auf dem Stadt-Bauamt beim Rat der Stadt Potsdam am Dienstag, dem 11.4.1966, 11.4.1966, 14.5.1965, ELAB 35 Nr. 698. Zur Aussprache des Genossen Puchert mit dem Generalsuperintendenten Horst Lahr, 27.12.1966, BLHA, Rep. 401 Nr. 14681 Bl. 248-256. Horst Lahr: Aktenvermerk über ein Gespräch mit dem Rat des Bezirkes am Freitag, dem 5. Januar 1968, 8.1.1968, ELAB 35 Nr. 1204
[9]Zu den Auseinandersetzungen um das Gemeindezentrum Bergstücken gibt es ebenfalls umfangreiche Dokumente, z.B.: Schreiben vom 16.8.1966 von Manfred Stolpe an den Gemeindekirchenrat der Evangelischen Kirchengemeinde Babelsberg, ELAB 35 Nr. 698. Protokoll der Sitzung des Ausschusses für „Stadt des kirchlichen Wiederaufbaus Potsdam“ am 23. Februar 1967, ELAB 35 Nr. 698. Protokoll über die Sitzung des Ausschusses „Potsdam – Stadt des kirchlichen Wiederaufbaus“ am Dienstag, dem 14.11.1967, ELAB 35 Nr. 698. Manfred Stolpe: Vermerk, ELAB 35 Nr. 698. Horst Lahr: Aktenvermerk über ein Gespräch mit dem Rat des Bezirkes am Freitag, dem 5. Januar 1968, 8.1.1968, ELAB 35 Nr. 1204. Schreiben vom 22.9.1969 von Horst Lahr an Kurt Wenzel (Stellvertreter des Vorsitzenden des Bezirkes Potsdam für Inneres), BLHA, Rep. 401 Nr. 14681 Bl. 170 f.. Hans Klein: Vermerk über Gespräche mit OKR Stolpe, Sekretär des Bundes der Ev. Kirchen in der Deutschen Demokratischen Republik am 22.05.1973 von 16.00 – 18.00 Uhr, 23.5.1973, BLHA, Rep. 401 Nr. 21482, Bl. 1-5. Rat des Bezirkes Potsdam, Referat Kirchenfragen, Hans Klein: Vermerk über Aussprache des Stellvertreter d. Vorsitzenden für Inneres, Gen. Wenzel mit dem Generalsuperintendent Dr. Lahr, am 20.11.1973, BLHA, Rep. 401 Nr. 14681 Bl. 89-92. Schreiben Betr.: Bauprogramm „Potsdam – Stadt des kirchlichen Wiederaufbaus“ vom 23.11.1973 von Albrecht Schönherr an Pappenheim, BLHA, Rep. 401 Nr. 36968. Schreiben vom 18.12.1973 von G. Pappenheim an Albrecht Schönherr, BLHA, Rep. 401 Nr. 36968. Schreiben Betr.: Bauprogramm „Potsdam – Stadt des kirchlichen Wiederaufbaus“ vom 7.2.1974 von Albrecht Schönherr an Pappenheim, BLHA, Rep. 401 Nr. 36968. Rat des Bezirkes Potsdam, Referat Kirchenfragen: Vermerk über Gespräch mit Generalsuperintendent Lahr, am 4.9.1974, 19.9.1974, BLHA, Rep. 401 Nr. 14681 Bl. 67-71
[10] Gespräch mit Joachim Briesemann am 16.4.2018
[11] Schreiben Betr.: Umbau des Gemeindehauses Kiezstraße 10 vom 28.1.1970 von Kremlacek an Gemeindekirchenrat der Heilig-Kreuz-Gemeinde, ELAB 35 Nr. 17744
[12] Gespräch mit Albert Gimsa jr. am 11.6.2018
[13] Gespräch mit Joachim Briesemann am 18.5.2018
[14] Gespräch mit Andreas Gimsa am 8.6.2018
[15] Gespräch mit Albert Gimsa jr. am 11.6.2018, Gespräch mit Andreas Gimsa am 8.6.2018
[16] Gespräch mit Joachim Briesemann am 18.5.2018
[17] Gespräch mit Joachim Briesemann am 16.4.2018
[18] Aktion Sühnezeichen 1973, in: Potsdamer Kirche, Nr. 9, 4.3.1973
[19] Schreiben Betr. Antrag auf Baubeihilfe für das Heilig-Kreuz-Haus, Kiezstraße 10 vom 21.5.1979 von Uwe Dittmer an das Evangelische Konsistorium der EKiBB, ELAB 35 Nr. 23351
[20] Heilig-Kreuz-Gemeinde, Gemeindeinformation, September-Oktober 1972
[21] Schreiben Betr. Antrag auf Baubeihilfe für das Heilig-Kreuz-Haus, Kiezstraße 10 vom 21.5.1979 von Uwe Dittmer an das Evangelische Konsistorium der EKiBB, ELAB 35 Nr. 23351
[22] Lunkenheimer: Vermerk, 16.12.1975, ELAB 35 Nr. 17744
[23] Schreiben Betr. Antrag auf Baubeihilfe für das Heilig-Kreuz-Haus, Kiezstraße 10 vom 21.5.1979 von Uwe Dittmer an das Evangelische Konsistorium der EKiBB, ELAB 35 Nr. 23351
[24] Heilig-Kreuz-Gemeinde, Gemeindeinformation, September-Oktober 1978, November-Dezember 1978, Januar-Februar 1979
[25]Heilig-Kreuz-Gemeinde, Gemeindeinformation, September-Oktober 1982, November-Dezember 1982, Januar-Februar 1983
[26] z.B. 18.11.1981, Heilig-Kreuz-Gemeinde, Gemeindeinformation, November-Dezember 1981; 16.11.1983, Heilig-Kreuz-Gemeinde, Gemeindeinformation, November-Dezember 1983; 10.11.1984, Heilig-Kreuz-Gemeinde, Gemeindeinformation, November-Dezember 1984; Leben gegen den Tod, in: Potsdamer Kirche, Nr. 50, 9.12.1984; Franz Jahrow: 2. Information zur Friedensdekade 1984, 15.11.1984, BLHA, Rep. 401 Nr. 23771; 16.11.1985, Vorbereitung Friedensdekade für KK Potsdam, ohne Autor und Datum, BLHA, Rep. 401 Nr. 221487; Heilig-Kreuz-Gemeinde, Gemeindeinformation, November-Dezember 1985
[27] Manfred Selinger: Abschlußbericht über den Ablauf der Friedensdekade der Ev. Kirche vom 9. – 19.11.1986 im Bezirk Potsdam, 21.11.1986, BLHA, Rep. 401 Nr. 221487; Rolf Gutsche: Friedensfest in Potsdam, in: Potsdamer Kirche, Nr. 49, 7.12.1986
[28] Vortrag am 26.11.1975, Was? Wo ? Wann ?, in: Potsdamer Kirche, Nr. 46, 16.11.1975
[29] z.B. am 25.4.1973, Heilig-Kreuz-Gemeinde, Gemeindeinformation, März-April 1973; am 8.1.1976, Heilig-Kreuz-Gemeinde, Gemeindeinformation, Januar-Februar 1976; Was? Wo ? Wann ?, in: Potsdamer Kirche, Nr. 1, 4.1.1976; am 24.3.1977, Heilig-Kreuz-Gemeinde, Gemeindeinformation, März-April 1977
[30] am 3.5.1977, Heilig-Kreuz-Gemeinde, Gemeindeinformation, Mai-Juni 1977
[31] am 11.5.1977, Heilig-Kreuz-Gemeinde, Gemeindeinformation, Mai-Juni 1977
[32] am 8.5.1978, Heilig-Kreuz-Gemeinde, Gemeindeinformation, Mai-Juni 1978
[33] am 16.6.1984,Heilig-Kreuz-Gemeinde, Gemeindeinformation, Mai-Juni 1984
[34] am 16.5.1984, Heilig-Kreuz-Gemeinde, Gemeindeinformation, Mai-Juni 1984
[35] am 3.4.1978, Gemeindeinformation, März-April 1978
[36] 19.11.1975: Film „Sagorsk“, Heilig-Kreuz-Gemeinde, Gemeindeinformation, November-Dezember 1975; Was? Wo ? Wann ?, in: Potsdamer Kirche, Nr. 45, 9.11.1975
[37] Filmvorführung am 9.1.1988, Heilig-Kreuz-Gemeinde, Gemeindeinformation, Januar-Februar 1988
[38] am 8.4.1981, Heilig-Kreuz-Gemeinde, Gemeindeinformation, März-April 1981
[39] am 28.10.1986, Heilig-Kreuz-Gemeinde, Gemeindeinformation, September-Oktober 1986; weitere Veranstaltungen am 22.1.1985, 26.2.1985, Heilig-Kreuz-Gemeinde, Gemeindeinformation, Januar-Februar 1985
[40] Heilig-Kreuz-Gemeinde, Gemeindeinformation, März-April 1986; Was? Wo? Wann?, in: Potsdamer Kirche, Nr. 10, 9.3.1986
[41] z.B. Gesprächsabende am 20.5. und 17.6.1986, Heilig-Kreuz-Gemeinde, Gemeindeinformation, Mai-Juni 1986; Diskussion am 15.10.1986, Heilig-Kreuz-Gemeinde, Gemeindeinformation, September-Oktober 1986
[42] Filmvorführung am 27.9.1976, Heilig-Kreuz-Gemeinde, Gemeindeinformation, September-Oktober 1976
[43] Filmvorführung am 10.1.1983, Heilig-Kreuz-Gemeinde, Gemeindeinformation, Januar-Februar 1983
[44] Lesung am 2.5.1974, Heilig-Kreuz-Gemeinde, Gemeindeinformation, Mai-Juni 1974
[45] Lesung am 28.1.1981, Heilig-Kreuz-Gemeinde, Gemeindeinformation, Januar-Februar 1981
[46] Konzert am 24.9.1977, Heilig-Kreuz-Gemeinde, Gemeindeinformation, September-Oktober 1977
[47] z.B. am 17.11.1989, Friedensdekade ´89, Flyer, BLHA, Rep. 401 Nr. 23768; Was? Wo? Wann?, in: Potsdamer Kirche, Nr. 46, 12.11.1989
[48] am 17.4.1980, Heilig-Kreuz-Gemeinde, Gemeindeinformation, März-April 1980
[49] Schreiben Betr. Antrag auf Baubeihilfe für das Heilig-Kreuz-Haus, Kiezstraße 10 vom 21.5.1979 von Uwe Dittmer an das Evangelische Konsistorium der EKiBB, ELAB 35 Nr. 23351
[50] In Potsdam trifft man sich am 1., in: Potsdamer Kirche, Nr. 15, 13.4.1980
[51] Spiel-Cafe´ für Junggebliebene, in: Potsdamer Kirche, Nr. 1, 6.1.1985
[52] Heilig-Kreuz-Gemeinde, Gemeindeinformation, März-April 1977
[53] Gespräch mit Björn Rugenstein am 18.4.2018
[54] erstes Treffen am 7.2.1977, Heilig-Kreuz-Gemeinde, Gemeindeinformation, Januar-Februar 1977
[55] Gespräch mit Joachim Briesemann am 16.4.2018
[56] erstes Treffen am 16.4.1979, Heilig-Kreuz-Gemeinde, Gemeindeinformation, März-April 1979
[57] erstes Treffen am 26.11.1986, Heilig-Kreuz-Gemeinde, Gemeindeinformation, November-Dezember 1986
[58] erstes Treffen am 28.11.1986, Heilig-Kreuz-Gemeinde, Gemeindeinformation, November-Dezember 1986
[59] ESG & Die Arche – Potsdam im Frühling ´87, BLHA, Rep. 401 Nr. 23680/2, Bl. 272-280; Wir sprachen mit Studentenpfarrer Uwe Dittmer, in: Potsdamer Kirche, Nr. 35, 28.8.1977
[60] Manfred Selinger: Information über Tendenzen in der kirchenpolitischen Entwicklung im Bezirk Potsdam (Zeitraum Februar / März 1988), 6.4.1988, BLHA, Rep. 401 Nr. 23785
[61] Gespräch mit Björn Rugenstein am 18.4.2018
[62] Franz Jahrow: Informationen über Erscheinungen „offener Jugendarbeit“ im kirchlichen und diakonischen Bereich, 17.7.1984, BLHA, Rep. 401 Nr. 14854, Bl. 398-405
[63] Friedensarbeitskreis Babelsberg: „Wenn einer zu schweigen beginnt…“, BLHA, Rep. 401 Nr. 23759 Bl. 194
[64] Franz Jahrow: Information des Gen. Meischl, Referent Kirchenfragen Potsdam-Stadt, 21.11.1983, BLHA, Rep. 401 Nr. 23759 Bl. 193
[65] Schwarz: Information von Gen. Meischl, Ref. Kirchenfragen Potsdam-Stadt – 25.11.1983 gegen 11.15 Uhr, BLHA, Rep. 401 Nr. 23680/2, Bl. 327; Information über ein Gespräch mit Generalsuperintendent Bransch am 26.11.1983 vom 28.11.1983 von Manfred Selinger an Herbert Tzschoppe, BLHA, Rep. 401 Nr. 23680/2, Bl. 328 f.; Vier Angehörige von Potsdamer Friedensgruppen verurteilt, in: Süddeutsche Zeitung, 27.3.1984
[66] Information über ein Gespräch mit dem Generalsuperintendenten Bransch am 2.12.1983, 7 Uhr, vom 2.12.1983 von Manfred Selinger an Herbert Tzschoppe, BLHA, Rep. 401 Nr. 23680/2, Bl. 340
[67] Franz Jahrow: Informationen über Erscheinungen „offener Jugendarbeit“ im kirchlichen und diakonischen Bereich, 17.7.1984, BLHA, Rep. 401 Nr. 14854, Bl. 398-405
[68] Rudolf Tschäpe / Hans-Erich Schulz: Das Quadrat war ein Kreis, in: Horch und Guck, 9. Jahrgang, Heft 32, S. 12
[69] Mitglieder des Friedenskreises waren laut Auskunft von Renate Kaula: Hans-Erich Schulz, Gabriele Schulz, Renate Kaula, Dr. Helmut Domke, Dr. Rudolf Tschäpe, Peter Heinrich, Lieselotte Richter, Martin Kwaschik, Bernd Lehmann, Manfred Kruczek, Gottfried Alpermann, Werner Knieß. Gespräch mit Renate Kaula am 12.6.2018; Material des Ministeriums für Staatssicherheit,  Operativer Vorgang „Quadrat“, Sammlung Renate Kaula
[70] Rudolf Tschäpe / Hans-Erich Schulz: Das Quadrat war ein Kreis, in: Horch und Guck, 9. Jahrgang, Heft 32, S. 12; Rainer Eckert: Revolution in Potsdam. Eine Stadt zwischen Lethargie, Revolte und Freiheit (1989/1990), Leipzig 2017, S. 184 f.
[71] Gespräch mit Helmut Domke am 15.5.2018
[72] Stephan Flade: Einladung, 12.6.1985, BLHA, Rep. 401 Nr. 23777/2
[73] Unterzeichnet wurde das Kommunique´ von: Erzpriester Dawydow, Russisch-Orthodoxe Kirche, Dresden, Pfarrer Richard Hough-Ross, UCC, USA, Pfarrer Jean-Jacques Heitz, Protestantischer Kirchenbund, Frankreich, Michael Rose, BCC, Großbritannien, Pfarrer Hartwig Alpermann, Potsdam, Dr. Helmut Domke, Potsdam, Pfarrer Stephan Flade, Potsdam, OKR Christa Grengel, EKU, Berlin, Pfarrer Dietrich Hallmann, Evangelische Kirche in Berlin-Brandenburg, Pfarrer Ulrich Heilmann, Caputh, Martin Killat, Potsdam, Dr. Björn Rugenstein, Potsdam, Pfarrer Ulrich Schulz, Potsdam, Frau Dr. Schröder (Exarchat der Russisch-Orthodioxen Kirche, Berlin-Karlshorst. Manfred Selinger: Information über den Ablauf der Veranstaltungsreihe „Auf dem Weg zu einer Friedensordnung – Christliches Friedenszeugnis 40 Jahre nach dem Potsdamer Abkommen“ in der Zeit vom 27. – 29. Juni 1985 in Potsdam, 1.7.1985, BLHA, Rep. 401 Nr. 23777/2; Lutz Borgmann: Brücken des Friedens bauen, in: Potsdamer Kirche Nr. 29 / 21.7.1985; Kommunique´/Bericht, Sammlung Helmut Domke
[74] Bund der Evangelischen Kirchen der DDR: Information zum Olof-Palme-Friedensmarsch für einen atomwaffenfreien Korridor, September 1987, BLHA, Rep. 401 Nr. 23759 Bl. 45-56
[75] Hans-Erich Schulz: Besser ist sich selber zu bewegen. Der Olof-Palme-Friedensmarsch, in: Sigrid Grabner / Hendrik Röder/ Thomas Wernicke (Hg.): Potsdam 1945 – 1989, Zwischen Anpassung und Aufbegehren, Potsdam 1999, S. 101-103; Vera Wollenberg: Anmerkungen zum Olof-Palme-Marsch, in: Umweltblaetter Nr. 7, 1.10.1987, S. 3 ff., RHG PS 107/17
[76] Schreiben vom 11.9.1987 von Manfred Selinger an Herbert Tzschoppe, BLHA, Rep. 401 Nr. 23759; Manfred Selinger: Information über Tendenzen in der kirchenpolitischen Entwicklung im Bezirk Potsdam (Zeitraum August / September 1987), 6.10.1987, BLHA, Rep. 401 Nr. 23785
[77] Vorschläge für eine Beteiligung christlicher Friedensarbeit am Friedensfest im Rahmen des „Olof-Palme-Marsches für einen kernwaffenfreien Korridor“ in Potsdam am 10.9.1987, ohne Autor und Datum, BLHA, Rep. 401 Nr. 23759 Bl. 27; Schreiben vom 31.8.1987 von Manfred Selinger an Herbert Tzschoppe, BLHA, Rep. 401 Nr. 23759 Bl. 32 f.; Franz Jahrow / Diering: Aktennotiz, 14.8.1987, BLHA, Rep. 401 Nr. 23759 Bl. 46 ff.
[78] Aufruf Pfingstmontag 15.5. „auf dem Weg nach Basel“, BLHA, Rep. 401 Nr. 23680/3, Bl. 389; Schreiben vom 9.5.1989 von Manfred Selinger an Kurt Löffler, BLHA, Rep. 401 Nr. 23785; Reinhard Meinel / Thomas Wernicke: Mit tschekistischem Gruß. Berichte der Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Potsdam 1989, Potsdam 1990, S. 67 f.
[79] BStU, BVfS Potsdam AKG 1938, Bl. 0133 f.
[80] Erhard Crome (Hg.): Die Babelsberger Diplomatenschule. Das Institut für internationale Beziehungen der DDR, Potsdam 2009
[81] Wolfgang Kubiczek: Neues Denken  in der außen- und sicherheitspolitischen Forschung der DDR  (1980-1990). Das Institut für internationale Beziehungen, in: Erhard Crome / Lutz Kleinwächter (Hg.): Neues Denken in der DDR. Konzepte zur Sicherheit in Europa in den 1980er Jahren, Potsdam 2014, S. 13-54
[82] Gespräch mit Helmut Domke am 15.5.2018
[83] Beispielsweise fand am 8.7.1989 ein Treffen zwischen Vertretern des Instituts für Internationale Beziehungen und Vertretern der Kirche statt. Ein vergleichbares Treffen hatte schon 1988 stattgefunden. BStU, BVfS Potsdam AKG 1938, Bl. 0048 f.
[84] Rudolf Tschäpe / Hans-Erich Schulz: Das Quadrat war ein Kreis, in: Horch und Guck, 9. Jahrgang, Heft 32, S. 12
[85] Philipp Matthes: David und Goliath: Der Anerkennungslobbyismus der DDR in den USA von 1964 bis 1974, in: Uta A. Balbier / Christiane Rösch (Hg.): Umworbener Klassenfeind. Das Verhältnis der DDR zu den USA, Berlin, Christoph-Links-Verlag, 2006, S. 56 f.
[86] Die Reise fand vom 19. März bis zum 3. April 1988 statt. Die Teilnehmer waren: Helmut Domke, Rudolf Tschäpe, Renate Kaula, Hans-Erich Schulz, Lieselotte Richter (Friedenskreis Potsdam), Barbara Hähnchen (Friedenskreis Pankow), Ernst Dahme (Quäker DDR), Gerhard Vöhringer, Rosemarie Kunert, Edith Schulz, Christa Klitscher, Erich Brockhaus (Friedenskreis Zehlendorf) Stationen waren Philadelphia, Baltimore, Washington, Atlanta, Des Moines. Gespräch mit Renate Kaula am 12.6.2018; Helmut Domke: Bericht zur Reise vom 19.3. bis 3.4.1988 in die USA, veranstaltet durch den AFSC; Renate Kaula: Schritte im konziliaren Prozess, Sammlung Renate Kaula
[87] Gespräch mit Helmut Domke am 15.5.2018
[88] BStU, BVfS Potsdam AKG 1938, Bl. 0134 f.
[89] Rudolf Tschäpe / Hans-Erich Schulz: Das Quadrat war ein Kreis, in: Horch und Guck, 9. Jahrgang, Heft 32, S. 12; BStU, BVfS Potsdam AKG 1938, Bl. 0151-0154
[90] Drehen wir uns im Kreis?, in: Schnell-Info Nr. 1, 25.10.1987 vom ersten Regionaltreffen der Basisgruppen in Berlin-Brandenburg, RHG, PS 094/02
[91] Gespräch mit Renate Kaula am 12.6.2018
[92] Reinhard Meinel / Thomas Wernicke: Mit tschekistischem Gruß. Berichte der Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Potsdam 1989, Potsdam 1990, S. 58
[93] ebenda, S. 28
[94] Gespräch mit Helmut Domke am 15.5.2018
[95] Birgit Gericke: Lateinamerika-Arbeitskreis tierra unida e.V. Potsdam – ein Verein stellt sich vor, in: Brandenburger entwicklungspolitische Hefte, Heft 34 (2001), S. 30; Gespräch mit Joachim Briesemann am 16.4.2018
[96] Birgit Gericke: Lateinamerika-Arbeitskreis tierra unida e.V. Potsdam – ein Verein stellt sich vor, in: Brandenburger entwicklungspolitische Hefte, Heft 34 (2001), S. 30
[97] Schreiben vom 25.10.1984 von Hans-Ulrich Schulz an Junge Gemeinden, BLHA, Rep. 401 Nr. 23771
[98] Hans-Ulrich Schulz: Gott spricht spanisch, in: Potsdamer Kirche, Nr. 46, 11.11.1984, Nr. 47, 18.11.1984, Nr. 48, 25.11.1984, Nr. 49, 2.12.1984, Nr. 50, 9.12.1984
[99] „Nord für Süd“, in: Potsdamer Kirche, Nr. 37, 9.9.1984; Birgit Gericke: Lateinamerika-Arbeitskreis tierra unida e.V. Potsdam – ein Verein stellt sich vor, in: Brandenburger entwicklungspolitische Hefte, Heft 34 (2001), S. 31
[100] Was? Wo? Wann?, in: Potsdamer Kirche, Nr. 28, 14.7.1985; Wir leiden mit unseren Schwestern und Brüdern in Nikaragua, in: Potsdamer Kirche, Nr. 29, 21.7.1985
[101]Schreiben vom November 1988 von Joachim Briesemann an Eginhart Schmiechen, Sammlung Joachim Briesemann
[102] Potsdamer Erklärung zur IWF / Weltbankjahrestagung 1988, in: Friedrichsfelder Feuermelder, Juni 1988, S. 7 f., RHG, PS 042/15
[103] Vermerk über ein Gespräch in der Dienststelle des Staatssekretärs für Kirchenfragen am 16.8., 15.00 Uhr bis 16.45 Uhr. In: Umweltblaetter, Nr. 10, Oktober 1988, S. 41 ff., RHG, PS 107/26
[104] Birgit Gericke: Lateinamerika-Arbeitskreis tierra unida e.V. Potsdam – ein Verein stellt sich vor, in: Brandenburger entwicklungspolitische Hefte, Heft 34 (2001), S. 32
[105] Das erste Treffen eines Vorbereitungskreises fand am 3.10.1988 statt. Manfred Gläser / Sigrid Grabner / Michael Kindler: Entscheidung für den Glauben, Potsdamer Katholiken berichten über ihre Erfahrungen im atheistischen Staat DDR 1945-1989, Potsdam 2009, S. 87 f.
[106] Regionales Ökumenisches Forum Potsdam – Flyer, Rep. 401 Nr. 23768; Manfred Gläser / Sigrid Grabner / Michael Kindler: Entscheidung für den Glauben, Potsdamer Katholiken berichten über ihre Erfahrungen im atheistischen Staat DDR 1945-1989, Potsdam 2009, S. 87 f.
[107] Johannes Hempel: Konziliarer Prozess, in: Sekretariat des Bundes der Evangelischen Kirchen in der DDR (Hg.): Miteinander leben – Friedensdekade der evang. Kirchen in der DDR, 8.11. – 18.11.1987, 1987, S. 4 f. , BLHA, Rep. 401 Nr. 23768
[108] Geschäftsstelle der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in der DDR (Hg.): Eine Hoffnung lernt gehen – Gerechtigkeit den Menschen, Frieden den Völkern, Befreiung der Schöpfung – Geht mit!, BLHA, Rep. 401 Nr. 14854 Bl. 53
[109] Regionales Ökumenisches Forum Potsdam – Flyer, BLHA, Rep. 401 Nr. 23768; Manfred Gläser / Sigrid Grabner / Michael Kindler: Entscheidung für den Glauben, Potsdamer Katholiken berichten über ihre Erfahrungen im atheistischen Staat DDR 1945-1989, Potsdam 2009, S. 86
[110] Zu dieser Auftaktveranstaltung am 12.11.1988 gibt es unterschiedliche Darstellungen: Laut mehrerer Quellen fand an diesem Tag eine Auftaktveranstaltung unter dem Titel „Gerechtigkeit, Frieden, Bewahrung der Schöpfung“ statt. Die Delegierten der Ökumenischen Versammlung Helmut Domke, Wolf-Dieter Graewe und Dr. Köhler referierten. (Schreiben vom 18.11.1988 von Manfred Selinger an Kurt Löffler, BLHA, Rep. 401 Nr. 221487; Friedensdekade 6. – 16.11.1988 Hinweise der ev. Kirche in Potsdam – Flyer, BLHA, Rep. 401 Nr. 23768; Gemeindeinformation Heilig-Kreuz-Gemeinde Potsdam, Nr. 6/88) Laut Aussage von Manfred Kruczek fand dagegen am 12.11.1988 eine Versammlung zum Thema „Mehr Gerechtigkeit in der DDR mit Franz Peter Spiza statt. statt. (Manfred Gläser / Sigrid Grabner / Michael Kindler: Entscheidung für den Glauben, Potsdamer Katholiken berichten über ihre Erfahrungen im atheistischen Staat DDR 1945-1989, Potsdam 2009, S. 88 f.) Möglicherweise fand die Veranstaltung „Mehr Gerechtigkeit in der DDR“ später statt.
[111] Weitere Ökumenische Foren fanden am 16.1.1989, 1.2.1989 und 1.3.1989 statt, BStU, BVfS Potsdam AKG 1938, Bl. 0148. Am 19.4.1989 folgte ein 4. Ökumenisches Forum zu Fragen der Ökologie, BStU, BVfS Potsdam AKG 1938, Bl. 0118 f.. Am 31.5.1989 fand eine Informationsveranstaltung zur Europäischen Ökumenischen Versammlung in Basel (15.5.-21.5.1989) statt, BStU, BVfS Potsdam AKG 1938, Bl. 0070. Am 16.11.1989 folgte ein Forum zum Thema „Frieden und Gerechtigkeit“, Friedensdekade ´89, Flyer, BLHA, Rep. 401 Nr. 23768
[112] Gespräch mit Renate Kaula am 12.6.2018
[113] BStU, BVfS Potsdam AKG 1938, Bl. 0156-0159
[114] Gerlinde Grahn(Hg.): „Wir bleiben hier, gestalten wollen wir“. Der Runde Tisch im Bezirk Potsdam 1989/90 – Forum des politischen Dialogs, Schkeuditz 2006, S. 35 f.
[115] Folgende Sitzungen fanden im Heilig-Kreuz-Haus statt: 1.Sitzung: 20.12.1989, 2.Sitzung: 3.1.1990, 3.Sitzung: 17.1.1990. Gerlinde Grahn(Hg.): „Wir bleiben hier, gestalten wollen wir“. Der Runde Tisch im Bezirk Potsdam 1989/90 – Forum des politischen Dialogs, Schkeuditz 2006, S. 117-126
[116] persönliche Aufzeichnungen Matthias Grünzig

Abkürzungen
BLHA: Brandenburgisches Landeshauptarchiv
BStU: Bundesbeauftragter für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik
DStA: Domstiftsarchiv Brandenburg
ELAB: Evangelisches Landeskirchliches Archiv Berlin
LAB: Landesarchiv Berlin
RHG: Robert-Havemann-Gesellschaft, Archiv der DDR-Opposition

Online seit: 22. Mai 2020

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Ein Kommentar zu “Freiraum und Friedensforum. Heilig-Kreuz-Gemeinde 1968 – 1990

  1. Endlich eine Würdigung dieser Aktivitäten als “ Reformwerkstatt “ der Friedlichen Revolution in Potsdam, wobei zu bemerken ist, dass sowohl R.Tschäpe als auch ich nach der Zerschlagung des „Prager Frühlings“ 1968 den Glauben an eine „Reformierbarkeit“ des damaligen SOZIALISMUS aufgegeben hatten. Dies unterschied uns fundamental von anderen Gruppierungen, wie z.B. ARGUS. Daher halte ich es für völlig deplatziert, unseren damaligen Friedenskreis mit ARGUS in einen Topf unter dem Titel „Gegenöffentlichkeit“ einzuordnen, wie im Buch über die FR in Potsdam (Braun/Weiß) geschehen. Würde mich dazu gern mit dem Autor, Herrn Grünzig, austauschen, zumal mir verschiedene STASI-Dokumente über unseren (ökumenischen) FK vorliegen, deren katholischen Part ich-zum Leidwesen meiner Kirche-darstelllte. Mfg-Manfred Kruczek